„... gibt Nachricht vom Ableben ihrer Durchlaucht ...“ –
Todesanzeigen von Adligen

 

„Mit dem Adel ist es wie mit den Kartoffeln – der beste Teil liegt unter der Erde“, pflegte einer meiner Ausbilder im Referendariat zu scherzen, der selbst adelig war. Die Richtigkeit dieses Satzes mag dahinstehen. Nicht bestreitbar ist hingegen, dass Nachrufe auf Adlige regelmäßig mit der lesenswerteste Teil der Todesanzeigenseiten in Zeitungen sind. Mitunter genügen die bloßen Vornamen, um eine Anzeige aufhebenswert zu machen:

 

 

In puncto Vornamen fallen zuweilen allerdings auch Bürgerliche auf:

 

Schon bei einer durchschnittlichen Anzeige kommt „bei Adels“ häufig einiges an Namen zusammen:

 

Dazu tritt, dass sich in Adelsanzeigen sprachliche Kühnheit oft in glücklicher Weise mit der peniblen Offenlegung weltlicher Ämter und Würden verbindet:

 

Gelegentlich gesellt sich auch einmal ein Kosename hinzu:

 

Klar, dass bei blaublütigen Verstorbenen der Adel nicht mit dem Namen endet:

 

Wenn es eines Beweises bedurft hätte, wie schwer normale Bürger mit Traueranzeigen von Adligen mithalten können, dann wäre er mit der folgenden Anzeige erbracht: